Erdnuss
Wussten Sie´s schon?
Die Erdnuss (Arachis hypogaea) ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae). Die Frucht der Erdnuss ist botanisch gesehen eine Hülsenfrucht, die sich entwicklungsgeschichtlich zur Nuss gewandelt hat. Die Erdnuss gehört zur selben Unterfamilie wie beispielsweise die Erbse und die Bohnen-Arten. Der englische Trivialname der Erdnuss, peanut (zu deutsch „Erbsennuss“), weist auf die botanische Zugehörigkeit zur Familie der Hülsenfrüchtler hin.
Die Ähnlichkeit zu botanischen Nüssen ergibt sich durch die Beschaffenheit der Samen: die Konsistenz, den hohen Fettgehalt und den vergleichsweise niedrigen Anteil an Stärke. Im Vergleich zu echten Nüssen ist der Anteil an Omega-3-Fettsäuren gering. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hülsenfrüchten sind Erdnüsse allerdings roh genießbar. Das allergene Potential ist im Vergleich zu anderen Lebensmitteln relativ hoch.
Wie sieht´s aus?
Die Erdnuss ist eine einjährige krautige Pflanze. Der gelblich behaarte bis kahle Stängel ist selbständig aufrecht bis kriechend und zwischen 6 und 80 Zentimeter, meist jedoch etwa 30 Zentimeter lang.
Die Hülsenfrüchte sind geokarp, befinden sich also im Erdreich, deshalb der Name „Erdnuss“. Obwohl die Erdnuss zu den Leguminosen zählt, verhält sich ihre Frucht anders als die sich öffnenden Hülsenfrüchte; sie bleibt geschlossen und gehört demnach morphologisch zu den Nüssen. Die Früchte bestehen aus einer hellbraunen Hülse, in der sich je ein bis drei Kerne befinden können.
Wo kommt´s her?
Ursprünglich in den Anden Südamerikas beheimatet, hat sich der Anbau der Erdnuss seit ihrer wachsenden Bedeutung als Ölfrucht über die ganzen Tropen und Subtropen ausgebreitet.
Archäologen datierten die ältesten bekannten Funde von Erdnüssen, im Zusammenhang mit menschlichen Ansiedlungen, aus Peru im Jahr 2007 auf ein Alter von 7840 Jahren. Von dort verbreitete sich der Erdnussanbau auf weitere Teile Süd- und Mesoamerikas, wo spanische Konquistadoren an den Märkten von Tenochtitlán auf die tlalcacáhuatl (Nahuatl für „Erdnuss“, wörtlich „Kakaobohne der Erde“; von diesem Wort stammen auch die spanischen und französischen Begriffe für die Erdnuss, cacahuetebzw. cacahuète) aufmerksam wurden.
Auch in Brasilien war die Erdnuss schon vor 2000 Jahren im Anbau und wurde von dort im Zuge des Sklavenhandels nach Afrika gebracht. Heute wird die Erdnuss weltweit in warmen Gebieten angebaut. Hauptanbaugebiete sind Westafrika, China, Indien, Nord- und Südamerika.
Wie verwende ich´s?
Ungewürzte Erdnusskerne schmecken angeröstet und gehackt auf Suppen, in Gemüsepfannen oder Salaten. Gemahlen verleihen sie cremigen Suppen Bindung und Aroma und geben Salatdressings einen raffinierten Geschmack. Bei Panaden, z.B. für Hähnchenschnitzel, können Sie einen Teil der Semmelbrösel durch grob gemahlene Erdnüsse ersetzen. Auch beim Backen kann man statt gemahlener Haselnüsse oder Mandeln Erdnüsse verwenden. Geröstet und gesalzen bzw. gewürzt sind die Kerne perfekt zum Knabbern. Erdnussbutter schmeckt nicht nur als Brotaufstrich, sie eignet sich auch für cremige Dips, z.B. zu Hähnchenspießen, oder verfeinert Soßen und Gemüsegerichte. Erdnussöl hat einen neutralen Geschmack und lässt sich hoch erhitzen – ideal zum Braten, Frittieren oder für Fondue. Und noch ein Tipp: Erdnüsse in der Schale schmecken besonders aromatisch, wenn Sie sie vor dem Verzehr etwa 5 Minuten bei 225 °C im Backofen rösten.
Was ist drin?
Erdnusskerne sind mit durchschnittlich 615 kcal/ 2575 kJ pro 100 g sehr energiereich. Das liegt vor allem an ihrem hohen Fettgehalt von fast 50 Prozent. Dieses Fett besteht jedoch zum größten Teil aus hochwertigen, ungesättigten Fettsäuren (z.B. Alpha-Linolensäure). Als Hülsenfrucht hat die Erdnuss mit mehr als 25 % einen sehr viel höheren Eiweißanteil als z.B. Walnüsse mit „nur“ 16 % . Zudem punktet sie mit einem hohen Gehalt an Vitamin E. Sie liefert außerdem B1, reichlich Niacin, Panthothensäure sowie Vitamin B6, Biotin und Folsäure. Sie ist reich an Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium und Phosphor, Zink, Mangan und Kupfer, genauso wie an Phytosterinen.
Vitamin E trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Die B-Vitamine B1, B6, Pantothensäure und Niacin sowie der Mineralstoff Phosphor sorgen für einen normalen Energiestoffwechsel. Das zu den B-Vitaminen gehörende Folat ist für eine normale Blutbildung zuständig. Biotin und Zink unterstützen den Erhalt normaler Haut. Der Mineralstoff Magnesium fördert eine normale Muskelfunktion und Kalium die Aufrechterhaltung des normalen Blutdrucks. Mangan und Kupfer tragen dazu bei, Körperzellen vor oxidativem Stress zu schützen.
Erdnüsse gehören zu den problematischsten Allergieauslösen, denn im Gegensatz zu anderen Lebensmittelallergien reichen bei ihr schon kleinste Mengen um schwere Symptome auszulösen. Erdnussallergiker müssen alle Produkte mit Erdnüssen deshalb strikt meiden.
Wie lagere ich sie?
Erdnüsse in der Schale sollten Sie trocken und kühl in einer Holzkiste oder einem Netz aufbewahren. Denn sie sind besonders anfällig für Schimmel und Schädlinge wie Maden und Fliegen. So halten Sie sich etwa 6 Monate. Erdnusskerne dunkel und kühl lagern, denn sie werden schnell ranzig. Ungeöffnete Packungen halten so etwa 6 Monate. Bereits geöffnete Packungen gut verschlossen aufbewahren und innerhalb von 8-12 Wochen aufbrauchen. Verfärbte und verschrumpelte Erdnüsse sollten man nicht mehr essen.
entnommen aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Erdnuss